Dipl.-Psych. Angela Michelsen | Praxis für Psychotherapie (HP)

Schwerpunkt Psychoonkologie

Die Arbeit mit inneren Bildern: Hypnose

Eine Hypnosebehandlung kann bei der Bewältigung einer Krebserkrankung gute Dienste leisten, und die Arbeit mit inneren Bildern wird im Bereich der Psychoonkologie schon seit den 70er Jahren angewandt.

O. Carl Simonton leistete hier quasi Pionierarbeit. Als Radio-Onkologe entwickelte er 1972 eine wirksame Methode, mit der er Krebsbetroffene mit Hilfe von Entspannung und Visualisierung (inneren Vorstellungsbildern) unterstützte, die oft starken Nebenwirkungen und Folgen der Krebstherapie zu lindern und die Erkrankung seelisch leichter zu verarbeiten.

Auch die Hypnose arbeitet mit inneren Bildern, ist inzwischen ein wertvoller Bestandteil der psychoonkologischen Behandlung und wissenschaftlich gut untersucht. Die im Zustand der Hypnose erlernten Fähigkeiten können Sie im weiteren Verlauf der Behandlung als Selbsthypnose nutzen, um auch im Alltag aktiv z.B. Ihr Immunsystem zu stärken, Ihre Selbstheilungskräfte zu fördern, Ängste vor der Chemotherapie abzubauen oder Schmerzen zu verringern.

Anwendungsgebiete

In der Behandlung krebserkrankter Menschen wird die Hypnose in folgenden Bereichen mit Erfolg angewandt:

  • Verringerung akuter und chronischer Schmerzen
  • Reduktion von Übelkeit unter Chemotherapie
  • Auflösung von Ängsten vor Operationen
  • Aktivierung von Lebensenergie und Zuversicht
  • Förderung postoperativer Wundheilung
  • Stärkung der Selbstheilungskräfte
  • Unterstützung der Krankheitsbewältigung
  • Rauchentwöhnung
  • Gewichtsreduktion
  • Entwicklung von Problemlösungen
  • Verarbeitung belastender Erfahrungen
  • Förderung bereits vorhandener, aber latenter Fähigkeiten (‚Ressourcen‘)

Ablauf einer Hypnosebehandlung

Im Unterschied zu Entspannungsverfahren wird in der Hypnose ein Dialog geführt, bei dem wir uns auf die Lösung eines Problems oder die Verringerung von Schmerzen oder Ängsten konzentrieren. Sie sind dabei wach, haben jederzeit die Kontrolle über die Situation und können die Hypnose jederzeit abbrechen. Oftmals genügt eine Sitzung etwa eine Woche vor der Chemotherapie oder einem chirurgischen Eingriff, um Ängste zu verringern oder Übelkeit gar nicht erst aufkommen zu lassen.


Vor der Hypnosebehandlung führen wir ein eingehendes Gespräch über Ihre Ziele und Wünsche, und Sie haben Zeit, mich und meine Arbeitsweise kennen zu lernen. Danach führe ich Sie in einem geschützten Rahmen in einen Zustand tiefer Entspannung, ähnlich wie im Autogenen Training. Hier schauen wir uns behutsam die Angst machende oder schwierige Situation an und gestalten sie innerlich so um, dass die Ängste geringer werden, das Problem sich löst oder keine Rolle mehr spielt. Auf diese Weise können Schmerzen oder starke Übelkeit reduziert werden und Sie können neue Zuversicht und Energie für Ihren weiteren Weg der Krankheitsbewältigung gewinnen. Die allermeisten Klienten fühlen sich nach der Hypnose erholt, frisch, klar und ruhig.

Kontraindikationen

Wenn Sie in psychiatrischer oder neurologischer Behandlung sind, benötige ich vor Beginn der Hypnose-behandlung das Einverständnis Ihres Arztes oder Psychiaters.

Faktoren und Erkrankungen, die gegen eine Behandlung mit Hypnose sprechen:

  • Psychotische Erkrankungen
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Akute oder subakute Suizidalität (Selbstmordgefahr, Todessehnsucht)
  • Schwere (nicht eingestellte) Herz- und Kreislauferkrankungen
  • Ausgeprägte Atembeschwerden und starker Husten
  • Kurz nach einem Schlaganfall
  • Kurz nach einem Herzinfarkt
  • Anfallserkrankungen, z.B. Epilepsie
  • Starke Schwerhörigkeit
  • Fortgeschrittene Demenzerkrankungen
  • Geistige Behinderung
  • Eigen- oder Fremdgefährdung
  • Drogen- und Alkoholeinfluss
  • Akute oder massive Beschwerden, die eine sofortige medizinische Behandlung
    notwendig machen.

Hypnotisierbarkeit

Etwa 10 % aller Menschen sind nicht hypnotisierbar. Je genauer Sie sich jedoch Dinge vorstellen (imaginieren) können, desto wirksamer kann eine Hypnosebehandlung für Sie sein. Für die Wirksamkeit kommt es aber nicht so sehr darauf an, dass Sie unbedingt innere Bilder hervorrufen können, ebenso förderlich sind auch andere vorgestellte Sinneswahrnehmungen wie z.B. Geräusche, Klänge, Geschmacks- oder Körperempfindungen.

Wirksamkeit

2006 hat die Hypnose vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBP) die Anerkennung als wissenschaftliche Methode erhalten. In zahlreichen Untersuchungen wurde ihre Wirksamkeit als hocheffizientes Behandlungsverfahren bestätigt

Kostenerstattung durch die Krankenkassen

Auch wenn die Hypnose wissenschaftlich und medizinisch als Methode anerkannt ist, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Hypnosebehandlung bislang noch nicht. Einige private Krankenkassen oder private Zusatzversicherungen erstatten allerdings einen Teil der Kosten. Bitte informieren Sie sich vor Beginn der Behandlung mit Hypnose bei Ihrer Krankenkasse, ob die Behandlungskosten in Ihrem Falle übernommen werden.

Weitere Informationen finden Sie unter Honorar.

Einen umfassenden Einblick in das Thema Hypnose finden Sie auch auf den Seiten der Deutschen Hypnose Gesellschaften: www.hypnose.de.

Wenn Sie weiter führende Fragen haben oder detailliertere Informationen wünschen, nehmen Sie einfach Kontakt mit mir auf. Ich stehe Ihnen gern zur Verfügung.